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Men in a Daze
- mosaic about them, about us -

Thirteen lives, a single night over the Atlantic. A passenger plane heading for Brasilia is flying across the ocean during the night, carrying on board the secrets of thirteen men. They are strangers to teach other, yet with their superior smiles, repressed inhibitions, the fire of new beginnings and the doubts that come with answers, they could just as well be acquainted. Our passengers sometimes fall asleep, then are startled awake, and we accompany them, not only on their plane journey, but in their past as well. The separate stories form themselves into a mosaic; we could regard them as short stories, except now and again the threads intertwine, past and present touch each other’s borders. Magdalena, the stewardess, initiates the reader into the secrets of the question marks behind the closed eyelids.

Can there be friendship between a man and a woman without eroticism? The enigmatic relationship between the sensitive artist and his model provides the answer. Why are people skeptical when a father stays home to watch the children? Aaron also harbors doubts about whether he did the right thing when he chose this role for himself. The line between hate and attraction is fragile, and can the introverted, eccentric bachelor turn towards the world? We are also afforded a glimpse into the lives of Kristóf, the fanatic body-builder, Tibor, who has an inferiority complex living with his college educated wife, and Dénes, who is incapable of letting go of his mother’s apron strings. But the lives or sudden changes in the lives of these men will appear unusual only at first glance, for we soon realize how often we meet with similar situations, for their lives hold up a mirror to us and our families.

In her previous books, the author initiated the reader mostly into the lives of women. Now, the stories she relates afford insight into the character of men, thereby making us realize an interesting duality. A man’s thoughts and feelings seem easier to understand on the surface, much more black and white than the more sensitive world of a woman. But if we dig deeper, we see that the souls of men are full of surprises. There is as much uncertainty, the clash of plans and reality, in them, the insistence on the unreachable. They wish to seem strong, but at the same time they harbor the little boy of whom only photographs remain as reminders, deep inside them. The symbol of the stories that unfold in the course of the plane journey is a state of being in a daze between wakefulness and sleep: the irresolvable questions of the revived events and the present. The plane lands, but we do not say farewell to its passengers; we can continue reflecting on them and on men in general. To solve the mystery of their being is a challenge, but it is also a present to the reader.

Zu Jugend verurteilt
- Roman -

Ewiger Wettlauf mit der Zeit – wie schön wäre es, sie aufzuhalten! Wie viele andere Frauen sehnt sich auch Angela danach, und sie tut auch alles dafür. Ihr Ziel wird unmerklich zur Leidenschaft, wobei sie nicht einmal vor schmerzhaften Behandlungen und erbarmungslosen Trainingsprogrammen zurückschrickt. Außerdem stützt sie ihren Plan, dem Vergehen der Zeit entgegenzutreten, auf besondere Vitamine und strenge Diäten.

Unstillbar sehnt sich Angela danach, die dahinfliegenden Jahre mögen keine Spur an ihr hinterlassen. Dabei wird sie nicht von Eitelkeit, auch nicht von erhofften Eroberungen getrieben. Seit ihrer Kindheit möchte sie sich von den Dutzendgesichtern abheben, um zu beweisen, sie ist mehr als Millionen andere. Neben ihrer Mutter, der dominanten, vielbewunderten Schauspielerin, kommt sich Angela als graue Maus vor. Sie möchte Beweise sammeln, um der Welt zu zeigen, dass sie nicht in der Masse aufgehen wird. Als Mittel dazu wählt sie die bewahrte Jugend, und sie merkt gar nicht, wie sehr sie sich von wirklichen menschlichen Beziehungen entfernt. Ihre Aktionen zur Verschönerung der Figur, ihre Schönheitsoperationen bereiten ihr immer mehr Leiden, die strengen Diäten stellen ihre Willenskraft auf die Probe. Auch ihr Beruf hängt mit ihrem Ziel zusammen: als Kosmetikerin möchte sie die Geheimnisse einer zeitlosen Schönheit ergründen. Oft kommt Eifersucht in ihr auf, wenn ihre Kundinnen in ihren Augen attraktiver als sie selbst erscheinen.

Ehe man sie aber als eingebildete, skrupellose Frau einstufen würde, wird auch die verletzbare Seite ihrer Persönlichkeit aufgezeigt. Sie sucht nämlich verzweifelt danach, wer die Angela ist, auf die sie stolz im Spiegel blicken könnte. Sie beschließt, das Leben nicht als Selbstzweck zu leben sondern den Schlüssel zur Jugend auch anderen in die Hand zu geben. Aus diesem Grund beginnt sie mit dem Vertrieb von gesundheitsfördernden Produkten, und stellt mit Freude fest, wie dankbar und zufrieden ihre Kunden sind. Aber auch das bringt ihr keine Erleichterung, auch das nimmt ihr die Angst vor den Zeichen der Alterung nicht. Der ständige Kampf gefährdet auch ihre Ehe. Der verständnisvolle Ehemann, Miklós, hat mit der Zeit genug von der Lebensweise, die seine Frau ihm aufzwingt; er hat den Eindruck, ihre Wohnung sei kein Zuhause mehr, vielmehr ähnele sie immer mehr einem Überlebenscamp.

Ist ihre Beziehung noch zu retten? Findet Angela die Frau in sich, die sie fortwährend sucht? Dank einer zufälligen Begegnung wird ihr bewusst, dass die wahren Werte nicht im Kalender oder im Spiegel zu suchen sind. Vielleicht ist es noch nicht zu spät, zu ihrem wahren Selbst und den Menschen zurückzufinden, die für sie das Meiste bedeuten.

Hättest geboren werden können
- Ein Roman -

Es ist das Natürlichste auf der Welt, und dennoch die wichtigste Entscheidung unseres Lebens. Viele Wünsche, Pläne, Zweifel und Fragezeichen folgen einander, bis ein Kind im Leben einer Frau eintrifft. Der Augenblick lässt oft sehr lange auf sich warten; manchmal Jahre, und manchmal ein Leben lang. Es kommt immer öfter vor, dass die künftigen Mütter sich nur schwer dieser Rolle annehmen können. Obwohl sie das unvergleichbare Gefühl in ihren Träumen durchleben, zögern sie, bevor sie sich der Mutterschaft stellen.

Die Hauptfigur des Romans, die sensible Csilla, hat sich schon zigmal vorgestellt, Mutter zu werden. Dennoch ist die Kluft zwischen ihren Wünschen und der Wirklichkeit groß. Angesichts unerwarteter Schicksalswendungen, plötzlicher Verunsicherungen und dem Erforschen ihrer eigenen Ziele schreckt sie immer wieder vor dieser wichtigsten Entscheidung zurück. Sie ahnt, dass ihr ungeborenes Kind irgendwo auf sie wartet, und sie hält ihr Grübeln in den Briefen fest, die sie an dieses Kind schreibt. Erstaunlich offen teilt sie ihre schwankenden Gefühle mit, die viele künftige Mutter sogar vor sich selbst verbergen.

Obwohl die Briefe in ihrer Fantasie an den Säugling gerichtet sind, halten sie dem Leser einen Spiegel vor: jede Frau und jeder Mann, die ein Kind erwarten und die wahren Werte der Elternrolle entdecken, können sich selbst erkennen. Diejenigen wiederum, die Kinder erziehen, werden sich beim Lesen der Briefe bewusst, dass sie nicht allein sind mit ihren Zweifeln.

Csilla gelangt in ihren Briefen von den Plänen des Teenagers über den Enthusiasmus der Zwanzigjährigen zur voll entfalteten Persönlichkeit der reifen Frau. Ihre Gedanken sind vom Wunsch nach der Mutterschaft durchdrungen, sie teilt aber ganz offen auch mit, welche Hindernisse sie zurückhalten. Sie möchte durch ihre Partnerwahl nicht in eine Falle geraten: Sie stellt sich einen solchen Partner vor, mit dem das Wort „Familie“ seinen ursprünglichen Sinn behält. Manchmal glaubt sie ihn gefunden zu haben, entdeckt aber noch rechtzeitig, dass der Richtige anderswo auf sie wartet.

Endlich steht der Mann an ihrer Seite, der die gefühlte Lücke in ihrem Leben ausfüllt. Es fehlt nur noch ein Baby zur vollkommenen Harmonie … Sie handeln aber nicht unüberlegt und möchten es erst dann ins Leben rufen, wenn jede Bedingung erfüllt ist. Das birgt aber eine neue Falle in sich: durch die auch abends nicht enden wollende Arbeit, die unaufhörliche Hektik und Spannung wird ihre Beziehung beinahe zermürbt. Somit nimmt Csilla in Gedanken wieder Abstand von der Mutterschaft, und sie befürchtet, dass die unbeschwerten Augenblicke in ihrem Leben mit ihrem Mann, Ádám, endgültig vorbei sind.

Als ihr Wunsch nach einem Kind wieder wach wird, fällt ihr der behinderte Junge ein, der in ihrer Familie geboren wurde. Was, wenn auch sie dieses Schicksal erwartet? Wäre sie fähig zu einem lebenslangen Kampf, zur Erziehung eines kranken Kindes? Jetzt ist es ihre Angst, die sie daran hindert, schwanger zu werden.

In einem folgenden Brief kommen die Gedanken zur Sprache, die viele sich nicht einzugestehen trauen: Die Mutterschaft darf nicht nur als rosarote Wolke vorgestellt werden, denn sie geht mit sehr viel Verzicht einher, manchmal wird einem sogar eine übermenschliche Leistung abverlangt. Es ist ein Balanceakt zwischen Familie und Karriere, wobei auch die Frau in uns bewahrt werden muss, um die Zuneigung des Partners nicht zu verlieren. Csilla möchte auf keinen Fall eine langweilig und fad gewordene Ehe, die nur durch die Gewohnheit zusammengehalten wird, und die einstige Sehnsucht in den Mahlsteinen des Alltags zermürbt wird. Mit kluger Liebe glaubt sie aber dieses Hindernis zu nehmen. Dann werden sie beide aber tatsächlich auf die Probe gestellt: Krankenhaus, Operation, Zweifel und Hoffnungen – der Albtraum des Todes scheint ihnen auf.

Als ihr Leben wieder in die gerade Bahn kommt, hat Csilla das Gefühl, an einem Wendepunkt angekommen zu sein. Sie wertet ihre bisherigen Pläne um und wird unsicher: Vielleicht ist gar nicht die Mutterschaft die Hauptrolle, die das Leben für sie gedacht hat? Vielleicht ist es kein Zufall, dass dieses Kapitel bislang auf sich warten ließ. Möglicherweise müsste sie in etwas anderem die Erfüllung und ihr eigentliches Ziel suchen. Die Erkenntnis beruhigt sie, dass sie sich nicht krampfhaft an den Gedanken der Mutterschaft klammern soll. Sie kann ihn aber auch nicht loslassen, denn die instinktive Sehnsucht nach einem Kind ist auch weiterhin wach in ihr. In welche Richtung wird die Frage vom Schicksal entschieden? Die Antwort ist vielleicht gar nicht in den Zeilen des Romans sondern in uns selbst zu suchen.

Neue Leben zum Probieren
- Ein Roman -

Unzufrieden mit dem eigenen Schicksal denken wir oft: Wenn ich nur noch ein Leben hätte! Dann würde ich bestimmt glücklicher, erfolgreicher sein. Dann würde ich all meine Fehlentscheidungen korrigieren, anstatt meiner aus Zwang verrichteten Arbeit einen richtigen Beruf wählen. Vielleicht würde ich mehr und wertvollere Zeit von meiner Familie abzwacken, und mit meiner selbstsicheren Persönlichkeit energischer auf meine Ziele zugehen. Wäre es dem wirklich so?

Anna, die offenherzige Lehrerin träumt oft davon. Wegen dem mangelnden Selbstvertrauen hat sie oft das Gefühl, nur auf der Schattenseite des Lebens einen Platz bekommen zu haben. Wenn sie in den Spiegel schaut, sieht sie sich als eine bedeutungslose, graue kleine Maus, die keine wahre Liebe und offene Anerkennung verdient. In Wirklichkeit ist sie voll mit tiefen Gefühlen und wertvollen Gedanken, aber wegen ihres Minderwertigkeitsgefühls vermag sie dies nicht zu erkennen, geschweige denn zum Ausdruck zu bringen. Sie denkt daran, wie sich ihr Leben wenden würde, wenn sie mit einer neuen Persönlichkeit, einem neuen Äußeren sich ausprobieren könnte. Und dank einer unerwarteten Wendung wird ihr Wunsch eines Sommers war: Sie kann neue weibliche Rollen ausprobieren.

Sie kann den Alltag eines Modells erleben, das die Augen der Männer wie ein Magnet auf sich zieht, vom Erfolg umhüllt und von den Blicken seiner Verehrer gestreichelt. Bis sie dann die Wirklichkeit hinter den Lichtern und Kameras entdeckt: tief in ihrer Seele sehnt sich nach etwas anderem, ist überhaupt nicht zufrieden damit, dass sie nur wegen ihrer hübschen Figur Aufmerksamkeit erweckt. Es ist ihr vergönnt, eine neue Umwandlung zu erleben und die Rolle einer intelligenten Psychiaterin zu übernehmen. Endlich hat sie ihre Erfolge ihrem klugen Kopf und ihrer unendlichen Empathie zu verdanken. Durch einen tragischen Vorfall muss sie draufkommen, dass ihr für vollkommen gedachtes Leben nur eine Illusion ist. Obwohl ihre hingebungsvolle Arbeit von ihren Kollegen wirklich geschätzt wird und die Zahl ihrer dankbaren, geheilten Patienten ständig zunimmt, muss sie durch den Verlust ihrer geliebten Oma einsehen, dass sie eigentlich allein in der Welt dasteht. Sie lebte doch bislang nur fürs Heilen, Gefühle, die eine Bindung bedeutet hätten, hat sie aus ihrem Leben ausgeschlossen. Wenn sie könnte, würde sie anders handeln, um tagtäglich in der Liebe ihrer Familie baden zu können.

Eines Morgens erwacht sie in dem Bewusstsein, in die Rolle geschlüpft zu sein, dass ihr Mann und ihre beiden Kinder im Mittelpunkt ihres Lebens in einem friedlichen kleinen Dorf stehen. Eine ideale Lösung … könnte es sein, wenn nicht immer wieder der Wunsch in ihr aufkeimen würde, außer als opferbereite Mutter auch als kreative, talentierte Frau entdeckt zu werden. Eine neue Herausforderung bedeutende Karriere, die Bilder von Auslandsreisen erscheinen vor ihren Augen, und sie möchte sich immer mehr auf die Probe stellen.

Die kleine mystische Wendung bleibt im Roman auch diesmal nicht aus, und Anna findet sich in einem modernen Bürohaus wieder. Auf einer Dienstreise lernt sie Edward kennen, doch die große Entfernung macht ihre aufkeimende Liebe unsicher. Soll sie ihre Wurzeln ausreißen und ihr bisheriges Leben aufgeben wegen des geliebten Mannes? Und wird sie vom kleinen Sohn Edwards, den er allein erzieht, akzeptiert? Nach langem Grübeln muss Anna einsehen, dass sie nicht imstande ist, das Land, die Familie, die Freunde aufzugeben und ja zu sagen für eine Zukunft, die Unsicherheit in sich birgt. Ja, das neue Leben hat schon wieder versagt. Bevor sie sich endgültig der Verzweiflung hingibt, findet sie wieder einen Stundenplan in ihrer Tasche, und die Klingel der Schule läutet. Sie ist also zu ihrem ursprünglichen Selbst zurückgekehrt, und die Anna scheint zwischen den Zeilen auf, die wir eingangs kennengelernt haben. Oder doch nicht ganz sie? Die vielen Proben können ja nicht umsonst gewesen sein! Es wird die Frau in ihr wach, die sie immer schon war, aber jetzt kann sie ungehemmt und ohne Angst eins mit ihr werden. Offenen Herzens kann sie lobende Worte, freudenvolle Augenblicke und den Partner annehmen, der nur auf sie allein wartet. Endlich kann sie zufrieden in den Spiegel schauen, das ist ihr Geschenk vom Schicksal, von der sonderbaren Reise durch – mehrere Leben.

Die tausend Gesichter der Frau
- Erzählungen über dich, über sie -

Schicksale, Momentaufnahmen, in jeder wird ein weiblicher Charakter zum Leben erweckt. In den Geschichten des Erzählungsbandes könntest auch du dich wiedererkennen.

Es ist ein ewiges Rätsel, warum die wahre Persönlichkeit der Frauen so schwer zu ergründen ist. Von der Kindheit bis ins Rentneralter überraschen sie einen immer wieder. Sie sind zerbrechlich und felsenstark. Unsicher und entschlossen. Unerfahren und weise, ehrlich und geheimnisvoll. Mal in Kostüm, mal in Hotpants, mal in Jeans und mal in Pyjama – sie zeigen tausende Gesichter Tag für Tag.

Beim Lesen der Erzählungen kannst du Einblicke in ihre geheimen Gedanken und Gefühle erhalten, die sie sogar vor sich selbst geheim halten. Wie schaffen sie es wohl, über die Stimmungsschwankungen des Teenageralters hinwegzukommen, unter den vielen Liebschaften die wahre Liebe zu finden, die Ballance zwischen Familie und Karriere zu halten? Auch die Probleme der älteren Generationen werden angesprochen, ihre Angst, sich überflüssig fühlen zu müssen in der Welt.

Die gewissenhafte Vera, der es an Selbstvertrauen mangelt; Zsófi, die selbstlose Krankenschwester; Stefi, die wegen der Erfolglosigkeit ihrer Abmagerungskuren leidet, halten dir genauso einen Spiegel vor wie die Geschichte von der verlassenen Oma oder der Mittsechziger Malvin, die die Freuden des Lebens wiederentdeckt. Jede einzelne Figur ist ein unwiederholbarer Charakter, dennoch könnte ihr Leben an vielen Punkten Gemeinsamkeiten mit deinem aufweisen. Zwischen den Zeilen scheint mal ein Lächeln durch, mal ein erschütterndes Schicksal auf. Der Wechsel von Ironie, tiefen Gefühlen und zum Nachdenken bewegenden Fragen macht diesen Erzählungsband so bunt. In den Figuren wirst du dich – oder sie? – wiedererkennen. So sind wir, so sind sie: die Frauen.

Eine Seele im Gefängnis des Körpers - Lass mich los, Anoraxie!

Wodurch kann ein intelligentes, hübsches Mädchen in die lebensgefährliche Falle des Hungerns gestoßen werden? Wie übernimmt die Seele unbemerkt die Macht über den Körper, indem er in eine schreckliche Magerkeit getrieben wird?

Die Krankheit Anoraxie nervosa ergreift immer öfter ihre Opfer, die vor allem junge Mädchen sind. Man würde denken, es ist ihnen alles gegeben: eine anmutende Figur, hervorragende Fähigkeiten und eine sympathische Natur. Sie leben aber in einer ständigen Unzufriedenheit. Sie meinen, wenn sie nicht vollkommen sind, sind sie untauglich fürs Leben. An der Grenze zwischen Sein und nicht Sein nehmen sie erschreckend ab, und ihre Umgebung muss machtlos zuschauen, wie sie ihre Gesundheit ruinieren.

In dem Roman wird das Geheimnis des Tagebuches von Anikó gelüftet. Ihre Geschichte enthüllt ihren Kampf mit der Anoraxie, mit sich selbst, den Weg, der vom hoffnungslos erscheinenden Kampf zur befreienden Heilung führt. Indem wir ihr Schicksal verfolgen, werden wir solchen Gedanken begegnen, die uns allen bekannt sind. Denn wen beschäftigen nicht von Zeit zu Zeit die entscheidenden Fragen der Partnerwahl, der Eltern-Kind-Beziehung, der Berufswahl? Wer die Hindernisse, die sich vor einem auftun, schwer nimmt, kann falsche Fluchtwege wählen, indem er eine Krankheit als Scheinlösung nutzt – zum Beispiel die Anoraxie. In diese Falle ist Anikó getreten, da diese rätselhafte Krankheit sie mehr als zehn Jahre lang in ihren Klauen hielt. In ihrem Tagebuch blickt sie an den Anfang zurück.

„Wem es nicht ähnlich erging, dem würde ich umsonst sagen, dass es eine härtere Probe ist, ein Löffel voll gekochtes Essen runterzuschlucken als Hunderte von Tropfnadeln durch meine Adern zu lassen. Jedes Zureden, gute Worte, Bitten oder Schreien waren zum Scheitern verurteilt: mein krampfhafter Widerstand siegte über das Füllen meines Magens. Mehr als zehn Jahre raubte mir die Anoraxie von meinem Leben, denn obwohl ich scheinbar auch in dieser Zeit am Leben teilnahm, trennte mich eine tiefe Kluft von solchen Gefühlen wie Zufriedenheit, Ausgewogenheit oder – es ist sogar beim Niederschreiben komisch – Glück.“

Anikó konnte erst den Weg, den bei weitem nicht glatten Weg zur Genesung betreten, als sie einsah, dass sie ohne Hilfe keine Chance hat. Die richtige Lösung bedeutete ein ausgezeichneter Psychiater. Von sich selbst nahm sie die Therapie auf sich, und mit Hilfe ihres Arztes kehrte sie zurück in ihre Kindheit, wobei sich herausstellte, dass die zu sehr beschützende Erziehung der Hauptgrund für ihren Mangel an Selbstvertrauen war. Anikó versuchte krampfhaft die Kontrolle über ihr Leben zu gewinnen, wozu sie das Hungern wählte, in das sie niemandem erlaubte reinzureden.

Auch mit den Gedanken der Frauen- und Mutterrolle hat sie nur schwer Frieden geschlossen. Während der Therapiegespräche stellte sich heraus, dass sie Vorbehalte gegenüber dem Akzeptieren der Weiblichkeit hat.

„Ich hatte Angst, einen richtigen, weiblichen Körper aufzunehmen?, denn das wäre ein Aufruf dazu gewesen: Ihr sollt mich wahrnehmen! Gern wäre ich noch im Schatten geblieben, abzuwarten, aus eigener Initiative in eine Beziehung hinein zu springen. Nein, ihr sollt mich nicht stoßen!, das war die Aussage meiner Dünnheit, das Alibi für das Verharren.“

Während der tief gehenden Therapie wurde Anikó langsam wiedergeboren. Sie sah ihre Fähigkeiten und Wünsche klarer, und entdeckte, dass sie ein genauso wertvoller Mensch ist, wie Tausende ihrer Kameraden um sie herum. Als die aus Ängsten errichteten Wände zu fallen anfingen, kehrte sie Schritt für Schritt zum normalen Lebensgefühl zurück. Sie entdeckte, wie viele Möglichkeiten auf sie noch warten, die sie beinahe verpasst hätte. Ihr Schicksal verglich sie mit einer Kastanie, die gerade aus ihrer Hülle geschlüpft ist, wie sie selbst.

„Jetzt ist alles vor ihr, vor uns. Die Morgensonne steigt höher, wir schauen uns an: ja. So musste es sein, es tut uns nicht leid, wir haben es gemacht, endlich sind wir in das Licht getreten.“

Zu feste elterliche Bindungen, zu starker Drang nach Vollkommenheit, Mangel An Selbstvertrauen und erhöhte Sensibilität – das sind die Merkmale der Mädchen, die an Anoraxie leiden. Es sind viel mehr von ihnen unter uns, als man denken würde, und oft verschweigen sie auch vor sich selbst das Problem. In diesem Roman können auch sie sich wiedererkennen, aber auch diejenigen, die ihre eigene Persönlichkeit besser kennenlernen und ihren wahren Weg im Leben finden möchten.